Hund verloren

Man sollte meinen, dass ich mich in fast 13 Jahren an das kleine Bulldoggen-Sturköpfchen gewöhnt hätte und doch treibt mich Mortisha damit so manches Mal fast in den Wahnsinn!

Aufgrund des Hochwassers sind wir momentan ja recht häufig oben auf dem Berg Wald unterwegs und dappeln gemütlich über die meist recht trockenen Wanderwege. Nur auf dem alten Aschesportplatz mitten im Wald, der mittlerweile von Wildschweinen arg zerwühlt ist, drehen die Mädels auf und rennen wild umher.

Heute hatte Morty aber was Interessanteres in der Nase und schnufelte unterhalb der verrammelten Umkleidekabinen auf dem Boden rum, derweil ich schon mal mit Matilda und Sofia den Platz verließ, um den Spaziergang fortzuführen. Nun gut, ich weiss ja, dass das Ömchen die Ruhe weg hat und schlenderte daher langsam weiter, ohne mich weiter darum zu kümmern…selbst als ich sie aus meinem Sichtfeld verlor.

Als sie aber partout nicht hinterher kam, blieb ich stehen und rief nach ihr.
Keine Reaktion.
Erneutes Rufen.
Immer noch nichts.

Unruhig geworden schlug ich einen kleinen Trampelpfad zum Sportplatz ein, schaute um die Ecke und sah…. nichts. Mortisha war weg.

Mir wurde heiß und kalt. Sofort rannte ich zu dem kleinen Häuschen, schaute in alle Ecken und entdeckte dabei die Pferdeäpfel, die mit Sicherheit der Grund für Mortishas Zurückbleiben gewesen waren. Morty hingegen entdeckte ich nicht.

„Leicht“ panisch rannte ich einmal um das gesamte Gebäude rum und brüllte dabei immer wieder nach der Kleinen, während mir – sichtlich verwirrt – die beiden anderen Mädels auf den Fuß folgten.

Ich blieb stehen und zwang mich zur Ruhe.

War die kleine Oma vielleicht quer über den Platz in die andere Richtung gerannt und dort in den Waldweg verschwunden, als sie uns – endlich aus ihrem Tran erwacht – nicht mehr gesehen hatte? Wie weit konnte sie bergab gelaufen sein? So dappelig sie auch oft ist: wenn die Motivation stimmt, kann sie noch ganz schön Gas geben! Doch was, wenn ich nun dort lang lief und suchte….und sie war in einer völlig anderen Richtung verschwunden? Sollte ich lieber stehen bleiben und mir die Kehle aus dem Leib brüllen? In der vagen Hoffnung, dass sie mich hörte und die Richtung korrekt orten würde? Oder würde sie sich irgendwann berappeln und meinem Geruch folgen? Konnten sie den überhaupt noch finden, je nachdem wo sie schon war?

All diese Gedanken schossen mir in Sekundenbruchteilen durch den Kopf und ich fühlte mich in meiner Angst um das Wutzelchen trotzdem wie gelähmt.

Unschlüssig drehte ich mich zum wiederholten Male einmal um meine eigene Achse, um alle Richtungen zu scannen…. und wer kam da plötzlich auf dem Weg HINTER mir begeistert auf mich zugehoppelt?

Hapuuuuuuh!

Ich wette, dieser Schrecken hat mich bestimmt wieder ein Jahr meines Lebens gekostet und weitere graue Haare beschert! 

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